Den hat mir heute mein Chef gezeigt. Aber im endeffekt...boah ich könnt echt Kotzen. Sorry! Aber wer hat diese Untersuchung gemacht bitte? Wo sind die Fakten? Hallo ich seh keine Zahlen und gar nichts. Ich hab sooooooo ein Hals.
Da das Archiv nur zwei Wochen lang lesbar ist, Kopier ich mal den Text hier rein.
"Snusen" dürfen weiter nur die Schweden
EU-Gericht verbietet den Export des Lutschtabaks als gesundheitsschädlich
VON HANNES GAMILLSCHEG (KOPENHAGEN)
Man sagt, dass die Schweden der Europäischen Union nie beigetreten wären, hätte man ihnen nicht den "Snus" gestattet: das Tabakröllchen, das sie unter die Oberlippe schieben und sich so nuckelnd dem Nikotingenuss hingeben. Krebserregend sei Snus, meinte die EU-Kommission damals schon, und gehöre verboten.
Doch vor die Alternative gestellt, dass die Schweden dann wie aus einem (snusenden) Mund zum EU-Beitritt Nein gesagt hätten, gewährte man ihnen unter Hinweis auf ihre "uralte Tradition" eine Ausnahmeregel. Sie durften weitersnusen. Doch nur sie. Der Export des Lutschtabaks wurde untersagt und ist es weiterhin. Jetzt hat der EU-Gerichtshof die Gültigkeit dieses Verbots bestätigt: Zum Schutz der Volksgesundheit sei der Bann berechtigt, entschieden die Richter.
"Das ist, als würde man Leichtbier verbieten, um den Alkoholismus zu bekämpfen", ärgert sich Bo Aulin, Chefjurist beim größten Snus-Hersteller Swedish Match, der auf einen Exportboom und entsprechende Einnahmen gehofft hatte. Als wesentlich gesündere Alternativdroge zur Zigarette wollte man Snus in ganz Europa anbieten: kein Teer, keine Raucherlunge.
Snus besteht aus Tabak, Salz, Wasser und Aromastoffen. 227 Millionen Döschen mit Snusmasse oder vorgefertigten Würfelchen werden jährlich in Schweden produziert. Nur noch 18 Prozent der jungen Schweden rauchen, aber 21 Prozent snusen. Der Zigarettenkonsum ging in den letzten zehn Jahren um ein Drittel zurück, der Snus-Verbrauch stieg. Für die Volksgesundheit sei dies wesentlich besser, meint man in Schweden und kann den Brüsseler Entscheid nicht verstehen.
"Rauchtabak, Kautabak, Schnupftabak - alles bleibt in Europa erlaubt. Nur Snus nicht. Dabei unterscheidet sich Snus vom Schnupftabak nur durch die Beigabe von Wasser", erbosten sich die Arbeiter der Swedisch Match-Fabrik in Göteborg, als das Urteil bekannt wurde. Das Unternehmen hatte, mit Rückendeckung der Stockholmer Regierung, gegen Diskriminierung gegenüber anderen Tabakherstellern geklagt.
Knapp 500 Arbeitsplätze
Das ist nicht nur eine Frage von Wettbewerb und Gesundheit, sondern auch der Arbeitsplätze. 480 davon sind von der Snus-Erzeugung abhängig. Doch die europäischen Richter gewichteten die "giftige und Abhängigkeit schaffende Wirkung von Nikotin" schwerer. Zwar fördert Snus keinen Lungenkrebs, doch Untersuchungen wiesen eine Häufung von Mundhöhlenkrebs-Vorkommen bei Snusern nach, und eine soeben veröffentlichte Studie fand auch im Snustabak 31 Krebs erregende Stoffe.
Dennoch fordert die heimische Opposition nun die schwedische Regierung auf, auf politischem Weg für eine Aufhebung des Exportverbots zu arbeiten, nachdem der juridische gescheitert ist. Und die schwedischen Abstinenzler wollen die Richter beim Wort nehmen: wenn sie aus Gesundheitsgründen die Ausfuhr von Snus bremsten, könnten sie sich diesem Argument auch nicht verschließen, wenn Schweden die von der EU-Kommission gebotene Liberalisierung der Alkohol-Einfuhr wieder rückgängig machen würde.