General hat geschrieben:Ich, als langer intensiver Ex- Diablo II Spieler, kann es einfach nicht vertehen, wie man einem SPIEL - ja es ist nur ein virutelles SPIEL - dermaßen verfallen kann und jeglichen Blick für die Realität verliert. Ich bekomme das nicht in meinen Kopf hinein...
Es fällt mir genauso schwer, mir das bezogen auf mich vorzustellen. Aber wie ich oben gesagt habe: Letztendlich ist jede Sucht Ausdruck eines persönlichen Mangelgefühls! Der Schreiber des Artikels betont IMO sehr deutlich den Vorher-Nachher-Effekt. Er schreibt, wie (ich nenne es mal so) tugendhaft er vorher war, Sportler, Musiker, in einer Partnerschaft. Jedoch kann ihn das innerlich ja eigentlich NICHT ausgefüllt haben, denn sonst wäre er dem Spiel sicherlich nicht so sehr verfallen. Gerade derart realitätsferne Szenarien wie das WarCraft-Universum wirken anziehend auf Menschen, die aus irgendeinem Grund einen Hang zum Eskapismus haben. Was das ist, gibt der Autor nicht preis. Es ist durchaus möglich, dass dieser Eskapismus auch eher latent, eher unbewusst vorhanden war. Aber man sieht, es bedarf einer gewissen Unzufriedenheit mit dem sogenannten "RL" (IMO ein widerlicher Ausdruck, mit dem man sich prinzipiell ein Doppelleben schafft!), um anfällig für eine solche Ausprägung dieser Sucht zu sein. Ich nehme an, dass ihr euch dabei fragt, woher will der das denn wissen. Ich war/bin selbst von einer Onlinesucht betroffen, und habe die Ursachen dieser Sucht bei mir selbst hinterfragt. Ich will nur soviel sagen, sublime Unzufriedenheit spielt gewiss eine Rolle dabei. Mittlerweile ordne ich mein Leben aus eigener Kraft jedoch selbst, und unterwerfe mich nicht mehr dem Diktat einer seelenlosen Maschine! Für den Autor des Artikels hoffe ich, dass er entweder selbst wieder zur Vernunft kommt, oder sich dafür entsprechende Unterstützung nimmt. Das mag im ersten Moment komisch klingen, aber wie bereits gesagt:
Es handelt sich um eine Suchterkrankung! Und um nochmal darauf zurückzukommen, verstehen lässt sich so etwas in den seltensten Fällen. Aber deswegen sollte man - was ich hier bislang bei keinem entdeckt habe - diese Sucht nicht, wie ein großer Teil der Öffentlichkeit, bagatellisieren oder ignorieren.
Gruß, Nordland