Südamerikanischer Schnupftabak

[viel-schmaltzler]

Weiß vielleicht jemand, ob es einen südamerikanischen Schnupftabak gibt? Eigentlich müsste es doch in Südamerika auch eine große Schnupftabak-Szene geben, da dieser Subkontinent doch generell in Puncto Tabak ja nicht ganz unbedeutend ist, oder ?

[Tabatière]

Nun, von südamerikanischen Schnupftabak (HEUTZUTAGE!) - im Gegensatz zu südafrikanischen (Firma Dingler) - habe ich noch nie etwas gehört. Könnte mir vorstellen, daß man dort auf die Frage nach Schnupftabak inzwischen lediglich ein Achselzucken erhält. Denn in diesem Zusammenhang fiel mir sofort das Beispiel Spanien ein. Im dortigen Sevilla entstand bereits im Jahre 1677 die erste Schnupftabakfabrik in Europa, in ihrer besten Zeit soll dort nach 1840 jährlich über 1.000 (!) Tonnen Schnupftabak produziert worden sein, mit ca. 1.700 Arbeitern (Quelle: Wikipedia). Und heute? Tja, ich erinnere mich an die Ausführungen eines spanischen Schnupftabakliebhabers "irgendwo im web", der sich darin beklagte, daß Schnupftabak in Spanien so gut wie nicht zu bekommen sei. Und wenn, dann nur in ein, zwei Sorten (soweit ich mich erinnere aus Deutschland, evtl. von Pöschl. Bin mir da aber nicht mehr ganz sicher). Desweiteren (und logischerweise...?) soll das Schnupfen in Spanien alles andere als populär sein, gelinde ausgedrückt. Das mal dazu.
Aber letzten Endes ist die Frage nach südamerikanischen Nasentabaken
immer noch offen. Ich bin mal gespannt.

Gruß, Oliver

[General]

Wird in Südamerika überhaupt Tabak kommerziell angebaut? Also jetzt auf dem Kontinent südl. Panama.
Glaube dort unten ist die Coca, Betel Kultur weitverbreitet.

Eine echte Schnupfkultur hat sich m.E. ausschließlich in Europa gehalten, und selbst hier - wie Tabatière schon schrieb - nicht in allen Ländern.

[læng]

Wird in Südamerika überhaupt Tabak kommerziell angebaut? Also jetzt auf dem Kontinent südl. Panama.
Glaube dort unten ist die Coca, Betel Kultur weitverbreitet.

Eine echte Schnupfkultur hat sich m.E. ausschließlich in Europa gehalten, und selbst hier - wie Tabatière schon schrieb - nicht in allen Ländern.

Afaik wird Tabak eher in den Südstaaten der USA und in Mittelamerika. angebaut. Die Südamerkianischen Staaten verdienen mit Coca einfach mehr, schätze ich. Traurig, aber wahr.

[viel-schmaltzler]

Vielen Dank für die Antworten. Schade, ich hatte gehofft, es gäbe vielleicht einen besonders guten südamerikanischen Schnupftabak, weil ich gelesen hatte, dass die südamerikanischen Indios den Schnupftabak sozusagen erfunden haben, während die mittel- und nordamerikanischen Kollegen lieber mal ordentlich ein Friedenspfeifchen durchzogen.

Eine Internetrecherche hat auch kein Ergebnis erbracht, bis auf einen Artikel in dem von einem gewissen brasilianischen "Rapé" die Rede war. Leider habe ich die Adresse nicht mehr, denke aber mal das "Rapé" eher die Verarbeitung des Tabaks meint und nicht eine bestimmte Tabaksorte. Es gibt wohl auch "rapierten" Tabak.

Ich trinke zum Frühstück immer Mate-Tee und da zu diesem ganz hervorragend eine Nase voll Schmalzler passt (meine Meinung), dachte ich dass es vielleicht auch in Südamerika einen guten Schnupftabak geben könnte, der eine noch bessere Begleitung für den rauchigen Mate-Tee wäre.

[læng]

Also, ich habe da mal eine Art Reisebericht im Radio gehört, da war einer in Kolumbien unterwegs (irgendwas-Dreieck). Und der hat berichtet, dass er da von Einheimischen auch irgendwas in die Nase hat gepustet bekommen. Könnte der Beschreibung nach Schnupftabak sein, aber auch irgendwelche Kräuter.

Aaah, ich habs: http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/20.10.2003/796352.asp. Das war so ein 2stündiges Feature basierend auf einem Buch, dass der in 10 Jahren geschrieben hat (glaub ich zumindest). Ziemlich erschreckend.

læng[/url][/quote]

[Schnatermann]

@viel-schmaltzler:Rape´ist so viel ich weiss das spanische Wort für Schnupftabak.

[Tabatière]

Rape´ist so viel ich weiss das spanische Wort für Schnupftabak.

Das ist korrekt!

Gruß, Oliver

[viel-schmaltzler]

@viel-schmaltzler:Rape´ist so viel ich weiss das spanische Wort für Schnupftabak.

okay,okay, nun ist auch der letzte Strohalm dahin, an dem ich mich geklammert hatte .....

Dann gibts bei mir morgens zum Mate-Tee eben weiterhin Bernard Brasil, ist ja auch nicht das Schlechteste.

Danke für die Antworten!

[Montyspeedracing]

Rapé ist Schnupftabak, der direkt aus den Mangotes mittels einer Reibe gerieben wurde.
Wie auch schon meine Vorredner schrieben: In Südamerika scheint es mit Schnupftabak genau so wie in Spanien Essig zu sein. Selbst in Frankreich, des Landes, von dem aus sich der Schnupftabak seinen Weg durch Europa gebahnt hat, ist Schnupfen schlicht out und nicht chic! Die Hochkulur herrscht einzig auf "der Insel" und in Deutschland. Österreich und die Schweiz sollen an dieser Stelle als Konsumenten nicht vergessen werden. Aber die "Ursprungsländer" für europäische Schnupferkulur, Spanien und Frankreich, haben wohl nicht mehr recht Gefallen am Schnupftabak. Meine eigene Erfahrung ist auch, daß in Dänemark, wo der Schnupftabak der Literatur zu folge auch sehr beliebt war, so gut wie von der Bildfläche verschwunden ist. Und dabei war der "Copenhagener" doch eine bedeutende Sorte, so, wie es der Mops und natürlich Rapé war... .

[viel-schmaltzler]

Im Schnupftabak-Taschenbuch aus den Siebzigern wird Schweden als "das" Schnupferland schlechthin dargestellt. Allerdings glaube ich, dass mittlerweile der Snus dort dem Schnupftabak die Kunden abgeworben hat.

Auch die USA wird dort als ein Schnupfer-Paradies dargestellt, was ich mir kaum vorstellen kann. Dort dürfte beim smokeless-Genuß der Chew ja wahrscheinlich noch lange vor dem Schnupftabak kommen, oder?

Es ist schon traurig, offensichtlich ist der Schnupf-Genuss nur noch in einer handvoll Länder in der EU beschränkt. Komisch finde ich es aber schon, weil zumindest in der EU ja das Rauchverbot immer rigoroser gehandhabt wird und nicht verstehe, warum da die Schnupftabakhersteller (Pöschl zumindest müsste sich das doch leisten können?) nicht aggressiver werben. Ich für meinen Teil habe noch nie in meinem Leben eine Schnupftabak-Werbung gesehen. Garantiert würde das aber was bringen.

Und dass es in Südamerika kaum Schnupftabak gibt wundert mich umso mehr, da dort noch viel weniger Menschen als hier ausreichend Kohle haben um sich exzessiven Kippen-Konsum leisten zu können. Da wäre Schnupftabak eine weit günstigere Alternative. Aber wahrscheinlich raucht man dort wegen dem Geld einfach viel weniger.

Apropos Schnupftabak-Taschenbuch: Auf der Vorderseite meiner Ausgabe (ich glaube sie ist von 1975) sind zahlreiche Schnupftabake abgebildet. Alleine der Pöschl-Schmalzler ist dort in vierfacher Ausführung vertreten,;keine der Varianten wird heute mehr verkauft. Traurig, traurig....

[Tabatière]

Italien wäre als "Schnupftabakland" noch erwähnenswert, dort werden sicherlich auch nicht gerade Unmengen geschnupft, aber immerhin hat Schnupftabak dort eine (kleine) Bedeutung, ähnlich wie bei uns.

Eigenartigerweise ganz anders sieht es in unserem deutschsprachigen Nachbarland Österreich aus. Soweit ich weiß, wurde dort immer schon sehr viel weniger geschnupft als in Deutschland. Der Pro-Kopf-Verbrauch im Jahre 1969 lag in Österreich bei 1,0 Gramm, in Deutschland bei 4,9 Gramm (Quelle: "Das Taschenbuch vom Schnupftabak", übrigens Erscheinungsdatum nicht 1975, sondern 1970!) und wird sicherlich heute in Richtung Null gesunken sein. Seltsam, eine Erklärung für diesen unterschiedlichen durchschnittlichen Verbrauch habe ich nicht. Und die Schweiz? Keine Ahnung, aber ist wohl gerade bei Jugendlichen dort mitunter ganz populär. Eine Zukunftsprognose daraus abzuleiten, ist natürlich Unfug. Was bei Jugendlichen heute aufgrund des Gruppenzwanges und Nachahmungstriebes ein MUSS ist, ist bereits morgen schon mehr als out.

Was Schweden anbelangt: Ja sicher, Snus hat dort sicherlich kräftig aufgeholt, wenn man allerdings bedenkt, daß der schwedische Pro-Kopf-Verbrauch an Schnupftabak im Jahre 1969 noch bei sagenhaften 380 (!) Gramm lag, ist mit absoluter Sicherheit davon auszugehen, daß in Schweden heutzutage noch sehr viel mehr geschnupft wird, als in allen anderen vorerwähnten Ländern zusammen.

Gruß, Oliver

[viel-schmaltzler]

Österreich müsste schnupfmäßig aber doch wieder aufgeholt haben, denke ich mir, weil auf der Skipiste -wie ich gelesen habe- nun die Gletscherprise total im Trend sei. Angeblich würden die Skiurlauber ziemlich viel davon konsumieren...Mich wundert das aber sowieso, weil die Österreicher den Bayern ja nicht unbedingt unähnlich sind...

Die Sache ist aber im Grunde genommen eindeutig: je schlechter die Situation für die Raucher (Rauchverbot in Gaststätten usw.), desto besser ist sie für die Schnupfer, Snuser, Dipper & co. Nicht zufällig wird außer in Deutschland (vermute mal auch nur wegen den Bayern) in Schweden und Italien am meisten konsumiert; immerhin wird dort das Rauchverbot ja am strengsten gehandhabt (also in Schweden und Italien).

Ich habe auch vor einer Woche das Rauchen zugunsten des Schnupfens aufgegeben und hoffe, dass ich mir auch nie wieder eine Kippe in den Hals stecke.

Und da das Rauchen gesellschaftlich ja immer mehr verpönt ist, dürfen wir hoffen, dass wir auch weiterhin genügend Sorten zum Schnupfen haben werden und vielleicht sogar neue hinzukommen werden ( aber bitte nicht schon wieder die 200000ste Variation von Snuff mit Menthol)...

Meine Taschenbuchausgabe ist übrigens von 1977 und nich 1975 (6.Auflage). In dem Buch steht übrigens auch , dass derjenige, der das Rauchen zugunsten des Schnupfens aufgibt, gar kein richtiger Schnupfer ist. Bin also gar kein richtiger Schnupfer...

Italien wäre als "Schnupftabakland" noch erwähnenswert, dort werden sicherlich auch nicht gerade Unmengen geschnupft, aber immerhin hat Schnupftabak dort eine (kleine) Bedeutung, ähnlich wie bei uns.

Eigenartigerweise ganz anders sieht es in unserem deutschsprachigen Nachbarland Österreich aus. Soweit ich weiß, wurde dort immer schon sehr viel weniger geschnupft als in Deutschland. Der Pro-Kopf-Verbrauch im Jahre 1969 lag in Österreich bei 1,0 Gramm, in Deutschland bei 4,9 Gramm (Quelle: "Das Taschenbuch vom Schnupftabak", übrigens Erscheinungsdatum nicht 1975, sondern 1970!) und wird sicherlich heute in Richtung Null gesunken sein. Seltsam, eine Erklärung für diesen unterschiedlichen durchschnittlichen Verbrauch habe ich nicht. Und die Schweiz? Keine Ahnung, aber ist wohl gerade bei Jugendlichen dort mitunter ganz populär. Eine Zukunftsprognose daraus abzuleiten, ist natürlich Unfug. Was bei Jugendlichen heute aufgrund des Gruppenzwanges und Nachahmungstriebes ein MUSS ist, ist bereits morgen schon mehr als out.

Was Schweden anbelangt: Ja sicher, Snus hat dort sicherlich kräftig aufgeholt, wenn man allerdings bedenkt, daß der schwedische Pro-Kopf-Verbrauch an Schnupftabak im Jahre 1969 noch bei sagenhaften 380 (!) Gramm lag, ist mit absoluter Sicherheit davon auszugehen, daß in Schweden heutzutage noch sehr viel mehr geschnupft wird, als in allen anderen vorerwähnten Ländern zusammen.

Gruß, Oliver

[Tabatière]

Meine Taschenbuchausgabe ist übrigens von 1977 und nich 1975 (6.Auflage). In dem Buch steht übrigens auch , dass derjenige, der das Rauchen zugunsten des Schnupfens aufgibt, gar kein richtiger Schnupfer ist. Bin also gar kein richtiger Schnupfer...

Ach was! Sofern Du Dich mehr oder weniger ernsthaft mit der Thematik befaßt, dem Schnupfen nicht nur aus einer kurzfristigen Laune heraus nachgehst und das Tabakschnupfen "traditionell" betreibst, also nicht den "dicken Max" markierst, indem Du solche Kindereien wie z.B. Röhrchenschnupfen veranstaltest, bist Du für mich auch ein "richtiger" Schnupfer.

Was die 200tausendste Mentholvariante angeht, gebe ich Dir absolut Recht, das braucht kein Mensch mehr. Allerdings ebensowenig solche schrägen Aromen wie z.B. Cola, vor allen Dingen dann noch in Kombination mit Menthol... *würg* Die Aromavariante "Wodka-Red-Bull" ist schon lange überfällig, fällt mir gerade ein. Oder Taco-Chips-Käse-Aroma.

Im Hinblick auf die englischen Snuffs halte ich persönlich die Aromenviefalt eigentlich für ausreichend. Schau Dir die Palette, z.B. bei Snuffstore, gelegentlich mal an. Weniger ist manchmal mehr. Viel wichtiger ist, daß die Qualität auch in Zukunft nicht in den Keller geht.

Gruß, Oliver

[viel-schmaltzler]

Ach was! Sofern Du Dich mehr oder weniger ernsthaft mit der Thematik befaßt, dem Schnupfen nicht nur aus einer kurzfristigen Laune heraus nachgehst und das Tabakschnupfen "traditionell" betreibst, also nicht den "dicken Max" markierst, indem Du solche Kindereien wie z.B. Röhrchenschnupfen veranstaltest, bist Du für mich auch ein "richtiger" Schnupfer.

Danke für die aufbauenden Worte! Auf solche Dinger wie Röhrchenschnupfen käme ich nicht mal im Traum. Das hast Du mit der Bezeichnung "Kindereien" perfekt getroffen! Ich könnte mir gut vorstellen, dass so etwas auch ziemlich schlecht für das Gehirn sein dürfte; als ich mal aus Versehen so einen Menthol-Schnupf zu tief reingezogen habe hat es mir richtig im Gehirn wehgetan... Im Übrigen sind solche Spielchen auch Gegenstand von Schnupferclubs (zumindest habe ich das mal auf der homepage eines schweizer Schnupfvereins gelesen). Insofern sind Schnupferclubs tatsächlich ein wenig bedenklich -zumindest für meinen Geschmack- wenn sich die Aktivität auf so etwas beschränkt.

Was die 200tausendste Mentholvariante angeht, gebe ich Dir absolut Recht, das braucht kein Mensch mehr. Allerdings ebensowenig solche schrägen Aromen wie z.B. Cola, vor allen Dingen dann noch in Kombination mit Menthol... *würg* Die Aromavariante "Wodka-Red-Bull" ist schon lange überfällig, fällt mir gerade ein. Oder Taco-Chips-Käse-Aroma.

Den Cola-Schnupf würde ich allerdings unheimlich gerne ausprobieren. Ich finde die Idee zwar alles andere als überzeugend, würde gerne aber mal die Umsetzung schmecken. Geld ausgeben würde ich dafür allerdings nicht...

Und beim snuffstore habe ich erst gestern ein wirklich sehr großes Paket bestellt. Kanns kaum abwarten...