von dg7rbv am 14.10.2009, 17:30
Da es anscheinend doch einige interessiert, schreib ich es hier mal kurz zusammen. Meine Idee war, Schnupftabak zu machen wie es meine Vorfahren (die Urbayern) gemacht haben. Ob mein Verfahren wirklich so ist, keine Ahnung. Es sollte einfach mit haushaltsüblichen Geräten und Mitteln über die Bühne gehen.
Die verwendete Tabaksorte ist "Brasil dunkel", welche sehr ertragreich und leicht zu kultivieren sein soll. Mehr über den Anbau von Tabak kann man unter Tabakanbau.de lesen, dort findet man erstmal mehr als genug Infos.
Bei mir lief der Anbau eher unprofessionell ab, also Erde Samen, kleine Pflanze großer Topf. Wachsen lassen, wenn Blatt gelb ernten. Vorsicht, die Pflanzen werden über 2 Meter groß!
Die "reifen" Blätter trockne ich langsam im Gartenhaus (ob das ideal ist weiß ich nicht), dazu fädele ich die Blätter einfach auf eine Schnur auf und häng sie zwischen zwei Balken.
Jetzt beginnt ein Abschnitt, da kann man tagelang das Internet durchforsten, viel lesen und nicht viel erfahren. Das Fermentieren und das Soßieren. Ich habe keine Ahnung ob ich das wirklich richtig mache aber so ist es einfach, es funktioniert anscheinend und so ähnlich beschreibt es das "Handbuch des Tabakhandels" auch.
Das Rezept: 100 Teile Brasiltabak, 10 Pfd. Weinessig, 6Pfd. Weinstein, 8 Pfd. Zuckersirup. So das Originalrezept, aus Ermangelung an Weinstein, hab ich den einfach weggelassen. Ansonsten 200 ml Weinessig 160 ml Zuckersirup.
"Die Soße wird solange heiß auf die Tabakrolle aufgetragen, bis diese nicht nur außen schwarz aussehen, sondern bis wenigstens zur Hälfte von der Flüssigkeit durchdrungen sind. Die gesoßten Rollen werden zur Hintanhaltung einer kräftigeren Fermentation in Seronen eingenäht." Originaltext
Nachdem ich aber zufällig keine Ochsenhäute (Seronen) im Hause habe, muss Backpapier auch funktionieren. Das Geheimnise so glaube ich liegt in einer langen Lagerung.
Der Geruch des Essigs, verfliegt recht schnell. Also keine Angst. Ein Blatt habe ich schon mal probiert, schmeckt lecker leicht nach Pflaume. Der Tabak braucht aber einfach noch.
Gut essen ist recht,
gut trinken nicht schlecht
und zu dene zwei da gehört noch a Schmai!