Rezept Marschallschnecke, alternativ: was für ein Tabak?
Verfasst: 19.01.2006, 11:25
Hallo,
ich experimentiere grade mit Soßierungen für die Marschallschnecke, und zwar mit aufwändig gekochten Soßen, wie sie auch ähnlich in der althergebrachten Schmalzler- und Kautabakproduktion verwendet werden.
Das kostet ca. 4 Stunden in der Küche, macht aber Spaß und auch ein wenig stolz, wenn man nach 3 Wochen Ziehzeit den ersten selbstsoßierten Tabak kauen kann und der dann mindestens so gut ist wie fertiger Dip/Kau.
Zuerst meine Frage, dann ein Rezepttipp:
Gibt es Alternativen für die Marschallschnecke, also fertig in Deutschland zu kaufende Tabake, die sortenrein und nur fermentiert ohne irgendwelche Zusatzstoffe sind, und obendrein als Grundlage für Dip, Chew bzw. Kautabak geeignet?
So, jetzt ein Rezept, ergibt ca. 1/2 Liter Soße:
200gr. getrocknete Pflaumen, 100gr. Korinthen und 100gr. getrocknete Feigen ca. 2 Stunden (ja, nicht kürzer!) in ca. 900ml. Wasser bei leichter Hitze auskochen, in einem Sieb abgießen und den Fruchtmuß ausdrücken.
100ml. Wasser zugeben, dann die Gewürze rein:
Je 1 Eßlöffel Wacholderbeeren u. Fenchelsamen, 3 Scheiben frischen Ingwer (nicht hacken, wird sonst zu stark!), 2 Lorbeerblätter, 2 Eßlöffel Süßholzwurzel (Gewürzladen), 1 ordentliche Prise Salz.
Alles ca. 1 Stunde leicht köcheln lassen, durch ein Teesieb abgießen. In den heißen Sud ca. 1 Eßlöffel Grafschafter Goldsaft (Zuckerrübensirup, gelber Pappbecher, Marmeladenregal im Supermarkt) und 150ml einer guten, klassischen Spirituose (z.B. Der gute Pott 40%) zugeben, umrühren.
Die Soße ist fertig, damit den Tabak bzw. die Marschallschnecken übergießen und paar Wochen durchziehen lassen.
Man sollte absolut sauber arbeiten, wie beim Marmeladeeinkochen, und auch mit kochendem Wasser sterilisierte Gläser fürs Einlegen verwenden.
Die Schnecken ziehen übrigens besser durch, wenn man sie vor dem Einlegen in 5 bis 10 cm. lange Stränge zerteilt, die bekommt man natürlich auch besser in Gläser rein.
Laßt Euch bloß nicht durch den Aufwand abschrecken, das Ergebnis ist völlig anders, als wenn man die Dinger nur in Whiskey/Wodka/Wein reinschmeißt! Und: Gewürze sind Geschmackssache, die sind beliebig austauschbar.
Gruß,
Hannibal
ich experimentiere grade mit Soßierungen für die Marschallschnecke, und zwar mit aufwändig gekochten Soßen, wie sie auch ähnlich in der althergebrachten Schmalzler- und Kautabakproduktion verwendet werden.
Das kostet ca. 4 Stunden in der Küche, macht aber Spaß und auch ein wenig stolz, wenn man nach 3 Wochen Ziehzeit den ersten selbstsoßierten Tabak kauen kann und der dann mindestens so gut ist wie fertiger Dip/Kau.
Zuerst meine Frage, dann ein Rezepttipp:
Gibt es Alternativen für die Marschallschnecke, also fertig in Deutschland zu kaufende Tabake, die sortenrein und nur fermentiert ohne irgendwelche Zusatzstoffe sind, und obendrein als Grundlage für Dip, Chew bzw. Kautabak geeignet?
So, jetzt ein Rezept, ergibt ca. 1/2 Liter Soße:
200gr. getrocknete Pflaumen, 100gr. Korinthen und 100gr. getrocknete Feigen ca. 2 Stunden (ja, nicht kürzer!) in ca. 900ml. Wasser bei leichter Hitze auskochen, in einem Sieb abgießen und den Fruchtmuß ausdrücken.
100ml. Wasser zugeben, dann die Gewürze rein:
Je 1 Eßlöffel Wacholderbeeren u. Fenchelsamen, 3 Scheiben frischen Ingwer (nicht hacken, wird sonst zu stark!), 2 Lorbeerblätter, 2 Eßlöffel Süßholzwurzel (Gewürzladen), 1 ordentliche Prise Salz.
Alles ca. 1 Stunde leicht köcheln lassen, durch ein Teesieb abgießen. In den heißen Sud ca. 1 Eßlöffel Grafschafter Goldsaft (Zuckerrübensirup, gelber Pappbecher, Marmeladenregal im Supermarkt) und 150ml einer guten, klassischen Spirituose (z.B. Der gute Pott 40%) zugeben, umrühren.
Die Soße ist fertig, damit den Tabak bzw. die Marschallschnecken übergießen und paar Wochen durchziehen lassen.
Man sollte absolut sauber arbeiten, wie beim Marmeladeeinkochen, und auch mit kochendem Wasser sterilisierte Gläser fürs Einlegen verwenden.
Die Schnecken ziehen übrigens besser durch, wenn man sie vor dem Einlegen in 5 bis 10 cm. lange Stränge zerteilt, die bekommt man natürlich auch besser in Gläser rein.
Laßt Euch bloß nicht durch den Aufwand abschrecken, das Ergebnis ist völlig anders, als wenn man die Dinger nur in Whiskey/Wodka/Wein reinschmeißt! Und: Gewürze sind Geschmackssache, die sind beliebig austauschbar.
Gruß,
Hannibal