von Longcut am 28.11.2004, 22:27
Pazifismus ist die Ablehnung von kriegerischen Handlungen und das Bestreben, einen Krieg zu vermeiden, den Frieden unter allen Umständen zu erhalten (im Gegensatz zum Bellizismus).
Als Pazifist wird ein Anhänger des Pazifismus bezeichnet. Die Friedensbewegung hat zwar die Pazifisten immer in ihren Reihen, jedoch sind nicht alle Anhänger der Friedensbewegung auch Pazifisten, lehnen also z.B. den Verteidigungskrieg nicht ab.
[bearbeiten]
Ist Pazifismus gewaltlos?
Der Pazifismus erkennt ausschließlich die Verteidigungsgewalt als legitim an, also Notwehr oder Nothilfe, die also ähnlich dem gewöhnlichen Strafrecht unter dem strikten Vorbehalt des gegenwärtigen Angriffs, der Geeignetheit, der Verhältnismäßigkeit stehen müssten.
Sofern Staaten Verteidigungsgewalt anwenden, so stehen solche Verteidigungshandlungen unter dem zusammentreffenden Vorbehalt des innerstaatlichen Rechts mit dem völkerrechtlichen Vorbehalt.
Weder dürfen die Verteidigungshandlungen provoziert sein noch darf die Gewalt Droh-, Erpressungs- oder Angriffscharakter haben.
Der Pazifismus ist nach dieser Definition "nicht gewaltlos" und unterscheidet sich dennoch in seinem Verhältnis zur Gewalt allein durch folgende Aussage von gewöhnlicher Politik:
Die Gewalt taugt nicht dazu, das Recht zu finden, sondern das Recht muss die Gewalt binden.
Die Gewalt ist nur dann wahrhaft "letztes Mittel", wenn sie an Recht und Gesetz gebunden ist und die Gewalt mindert.
Deshalb TENDIERT der Pazifismus zur Gewaltlosigkeit:
weil der Pazifismus die Gewalt durch wahres Recht bindet, also dadurch häufig verbietet und weitgehend überflüssig macht,
weil der Pazifismus wahres Recht von falschem Recht dadurch unterscheidet, dass wahres Recht gewaltlos zustande kommt.
Siehe auch: Liste bekannter Pazifisten, Gewaltlosigkeit, Kriegsdienstverweigerung, Ziviler Ungehorsam, Graswurzelrevolution
Quelle: Wikipedia.de