Frage zur Rechtschreibung

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Frage zur Rechtschreibung

Beitragvon viel-schmaltzler am 22.06.2006, 18:57

Ich habe eine Frage, die mir auf dem Herzen liegt, auf die ich aber bislang noch keine Antwort gefunden habe.

Es geht- Der Titel deutet es ja schon an- um Rechtschreibung: Einige schreiben hier ausschließlich "aba" statt "aber", "des is", "das ist", "imma" statt "immer" usw.

Ich will wirklich niemandem auf den Schlips treten, aber mich würde mal interessieren, warum das passiert. Wenn man sich mal vertippt (auch häufiger) kann ich das verstehen. Aber gerade im Falle von z.B. "aber" "das ist", usw. scheint es mir doch so zu sein, dass das absichtlich geschieht.

Jetzt wollte ich -rein interessehalber- mal fragen, warum einige das so schreiben? Wollt Ihr damit etwas Bestimmtes zum Ausdruck bringen? Ist das vielleicht irgendeine Art von Lokalpatriotismus, die es einem nicht erlaubt die hochdeutsche Orthographie zu verwenden?

Es würde mich wirklich interessieren.
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Beitragvon DioSAnto am 22.06.2006, 19:01

ich würde einfach sagen das das slang (jugendsprache) ist!!

du weißt doch

->>kurzer->>schneller->>besser->usw. :)

ich schreib das is anstatt das ist is doch auch relativ egal solange man noch weiß "wies" sein muss "wens" drauf ankommt, oder?

mfg
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Beitragvon viel-schmaltzler am 22.06.2006, 19:21

Ja, klar verstehe. Das mit dem Slang war mir klar, ich kannte das eben vom Sprechen und nicht vom Schreiben. Das "kürzer-schneller-besser "usw. erinnert mich allerdings eher an die Ideologien irgendwelcher Manager.

Mag sein, dass ich zu spießig bin, aber irgendwie schätze ich Hochdeutsch doch sehr. Immerhin hat es dazu beigetragen, dass sich auch ein Schmalzlerfranzl aus dem tiefsten Bayern dadurch mit einem Plattdeutsch-Sprechenden aus dem höchsten Norden verständigen kann.

Offen gestanden stört es mich schon ein wenig, weil ich -aber das Thema hatten wir ja schon- das Gefühl habe ich wäre hier auf einem Schulhof. Es verleiht dem Ganzen hier einen bestimmten Touch, den ich nicht unbedingt gut, weil pubertär finde. Außerdem brauche ich manchmal wirklich etwas mehr Zeit dafür, so etwas zu lesen, weil ich einfach nicht auf Anhieb verstehe, was gemeint sein soll .. Aber gut, egal, wahrscheinlich ist es nur ein persönliches Problem von mir.
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Beitragvon DioSAnto am 22.06.2006, 19:31

ich werde mir mühe geben normal hochdeutsch zu schreiben ;)
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Beitragvon viel-schmaltzler am 22.06.2006, 19:47

Das ist aber sehr nett, vielen Dank! Es ging aber wirklich nicht ausdrücklich um Dich!
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Beitragvon DioSAnto am 22.06.2006, 20:07

na das will ich doch auch mal hoffen :P !!
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Beitragvon renehaupenthal am 22.06.2006, 20:38

Ich kann alles, ausser Hochdeutsch ;)

Ne aber mal echt. Ich bin Saarländer un schreibe eigentlich für mich hochdeutsch. ich find es hat schon was mit lokalpatriotismus zu tun, da wir hier im Saarland ein kleines Völkchen sinn un die Sprache auch nur bei uns heimisch is.
Wie gesagt ich bemüh mich verständlich zu schreiben, wenn du mich reden hören würdest, würdest du mich wohl net verstehn. Da verstehste eher en richtigen Bayern oder nen Sachsen als mich. Bei meiner Oma isset aber noch schlimmer, die versteh ich jo kaum mit ihrem platt ;)
Awa egal, dann probier ich mich auch mal anzustrengen deutsch zu schreiben auch wenns net einfach ist.

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Beitragvon læng am 22.06.2006, 20:39

Ich find, in einem Forum sollte man schon mehr oder weniger Hochdeutsch schreiben, beim Chatten kann man das schonmal vernachlässigen…
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Beitragvon renehaupenthal am 22.06.2006, 21:08

Ich kanns aber net besser. Selbst in der Schule (gehe in die 11. Klasse FOS) schwätzen die Lehrer platt!
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Beitragvon Tabatière am 22.06.2006, 21:09

Hochdeutsch? Ich bitte darum in einem öffentlichen Forum! Mögen wir unser Kulturgut Sprache doch bitte nicht vor aller Leute Augen verballhornen und mit Füßen treten. Gegrunzt haben unsere Vorfahren vor vielen Jahrtausenden, wir können es doch besser. Oder?

Gruß, Oliver
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Beitragvon viel-schmaltzler am 22.06.2006, 21:30

renehaupenthal hat geschrieben:Ich kanns aber net besser. Selbst in der Schule (gehe in die 11. Klasse FOS) schwätzen die Lehrer platt!


Das ist schon irgendwie seltsam. Da fragt man sich wie diese Lehrer überhaupt ihr Studium bestanden haben- ob die ihre Examensarbeiten auch in Mundart geschrieben haben? Wie ist es denn mit Euren Deutsch-Klausuren verfasst Ihr die auch in Dialekt? Ist das bei Euch wirklich so akzeptiert, dass alle lokalen Publikationen grds. auf saarländisch gedruckt werden?

Soll wirklich kein Angriff sein, aber ehrlich gesagt, macht Dialekt im Berufsleben grds. immer einen schlechten Eindruck, es sei denn erstens, der Chef selbst entstammt dem Landesteil in dem der Dialekt gesprochen wird und befindet sich zweitens selbst in der Diaspora (z.B. wird es ein saarländischer Chef in Frankfurt am Main positiv werten, wenn ein Bewerber saarländisch spricht und diesen in einem positiveren Licht als andere gleichgeeignete Bewerber sehen). Habe mal eine kleine Studie über dieses Phänomen gelesen.

Aber bei Dir ist es ja -wie bei manchen anderen- nicht aufgesetzt, sondern quasi von Hause aus mitgegeben. Das ist doch schon was anderes, als wenn ein Jugendlicher im Jugendslang schreibt.
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Beitragvon renehaupenthal am 22.06.2006, 21:36

viel-schmaltzler hat geschrieben:
renehaupenthal hat geschrieben:Ich kanns aber net besser. Selbst in der Schule (gehe in die 11. Klasse FOS) schwätzen die Lehrer platt!


Das ist schon irgendwie seltsam. Da fragt man sich wie diese Lehrer überhaupt ihr Studium bestanden haben- ob die ihre Examensarbeiten auch in Mundart geschrieben haben? Wie ist es denn mit Euren Deutsch-Klausuren verfasst Ihr die auch in Dialekt? Ist das bei Euch wirklich so akzeptiert, dass alle lokalen Publikationen grds. auf saarländisch gedruckt werden?

Soll wirklich kein Angriff sein, aber ehrlich gesagt, macht Dialekt im Berufsleben grds. immer einen schlechten Eindruck, es sei denn erstens, der Chef selbst entstammt dem Landesteil in dem der Dialekt gesprochen wird und befindet sich zweitens selbst in der Diaspora (z.B. wird es ein saarländischer Chef in Frankfurt am Main positiv werten, wenn ein Bewerber saarländisch spricht und diesen in einem positiveren Licht als andere gleichgeeignete Bewerber sehen). Habe mal eine kleine Studie über dieses Phänomen gelesen.

Aber bei Dir ist es ja -wie bei manchen anderen- nicht aufgesetzt, sondern quasi von Hause aus mitgegeben. Das ist doch schon was anderes, als wenn ein Jugendlicher im Jugendslang schreibt.


Der saarländische Dialekt kann – unabhängig von seiner Ausprägung als rheinfränkisch oder moselfränkisch – in allen Schichten der saarländischen Bevölkerung gehört werden. Er ist kein scharfes Merkmal für beispielsweise eine niedrigere Bildung des Sprechers, wie es in manchen anderen Regionen üblich zu sein scheint. Vielmehr gehört dieser Dialekt untrennbar zur saarländischen Identität.

Quelle: Wikipedia.de


Hallo viel-schmaltzler.
Bei uns wird natürlich net auf Saarländisch geschrieben. Es ist halt nur so, dass jeder diese Sprache spricht. Mein Chef mit Kunden, meine Kollegen, einfach jeder.
Vergleichbar mit Luxemburgisch, das ist ja ein sehr verwandter Dialekt, der sogar Landessprache ist.

gruß aus dem nördlichen Saarland
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Beitragvon viel-schmaltzler am 22.06.2006, 21:52

Ach so. Dann ist das dann mehr eine eigene Sprache als ein Dialekt, so ähnlich wie Holländisch?!?
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Beitragvon renehaupenthal am 22.06.2006, 22:04

Nein eher nicht so wie Holländisch.
Kennst du Luxemburgisch? So ähnlich klingt das.
Es gibt nicht viele Begriffe, die wirklich dem Hochdeutschen gleichen...
Hier ich gib dir mal nen Link zu nem Saarländischen Wörterbuch:

http://woerterbuch.saarlaendisch.de/

Wobei da mehr vom Saabrigga (Saarbrücker) Platt drin steht, als vom nördlichen. Da gibs in sofern Unterschiede, da das Nördliche eher Moselfränkisch und das Südliche eher Rheinfränkisch ist.
Aber egal, kannst dirs ja mal angucken, wenns dich interessiert.

René
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Beitragvon General am 23.06.2006, 07:22

Hochdeutsch schön und gut doch ich werde mir nicht einige bayerische Eigenheiten verbieten lassen. Und das wenn mir Michael verbieten würde ;)

Und dazu gehört unter Anderem "des is"


@viel-schmaltzler: Was das mit dem Beruf angeht muss ich dir widersprechen. Selbst wenn der Chef oder Personalbearbeiter nicht aus der gleichen Gegen kommt so macht es doch sympathisch wenn man nicht versucht künstlich um jeden Preis hochdeutsch zu reden, sondern wenn man eine gewisse Mundart seiner Region beibehält.
Es hört sich - gerade für einen Urbayer - extrem dumm an wenn er versucht bestes hochdeutsch zu rden und zum anderen wozu das Ganze? Ich stehe dazu wo ich herkomme und wenn jemand ein Problem damit hat kann er gerne mit mir darüber diskutieren. Das war schon immer meine Einstellung und wird es auch bleiben.

In diesem Sinne,
Best,
Tobias

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