von Nasenbär am 26.05.2009, 19:49
Vor einiger Zeit hatte ich mir den Hopfenschnupf auch mitbestellt. Eigentlich war ich nur auf die Dose scharf; die sieht ziemlich hübsch aus, und ich hatte in Kauf genommen, daß der Inhalt nichts taugen könnte.
Der taugt aber durchaus was! Der Geschmack liegt irgendwo zwischen Wiese und vielleicht sogar Hopfen. Das kann ich allerdings nicht beurteilen, da ich auf Anhieb nicht sagen könnte, wie Hopfen denn zu riechen habe. Aber wahrscheinlich so oder so ähnlich; ich hab lange auf dem Land gewohnt, und mit dieser undefinierbaren verspielten herb-frischen Note assoziiere ich lange Hunderunden durch Felder im Sonnenuntergang. Das klingt furchtbar kitschig, ich weiß, aber schön wars, und Hopfengärten standen da mit Sicherheit auch rum.
Daher würd ich sagen: Hopfenschnupf draufzuschreiben, ist wenigstens nicht gelogen.
Was Aroma/Geschmack betrifft, könnte der Schnupp durchaus zu einem meiner Favoriten werden, und ab & an ist er in meiner Nase auch gern gesehen, aber...
ABER! Kalli, ich kann dir nur recht geben, das Zeug ist viel zu trocken und ceterum censeo carthaginem esse delendam, viel zu verdammt fein gemahlen. Ich glaube nicht, daß wir beide das Pech hatten, eine olle, trockene Dose erwischt zu haben - der ist nunmal so. Love it or leave it.
Und aber noch ein Aber: Aber ich finde, daß der Stammheimer einer der wenigen Staub-Snuffs ist, bei dem das nicht so viel ausmacht. Normalerweise finde ich es grauenvoll, wenn selbst einem gefühlvollen Zweifingerschnupperer wie mir das Zeuchs im Rachen landet, aber beim Hopfenschnupf ist das nicht so schlimm. Das liegt mE daran, daß kaum bis kein Menthol drin ist und man sich auch sonst bei den rachenreizenden Zutaten zurückgehalten hat.
Auch auf die Gefahr hin, daß ihr das jetzt eklig findet, aber der Hopfenschnupf und der L260 sind die einzigen Snuffs, die ich allerhöchster Not auch mal "hochziehen" kann.
Langer Rede kurzer Sinn: Es wird ziemlich lange dauern, bis mein Döschen leer ist, doch dann wird er garantiert wieder geordert. Auf diese verträumte Sommernote ab und zu mag ich nicht verzichten.
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Ich wollt's mir verkneifen, geht aber nicht: Aus Großbritannien kommen viele exzellente Snuffs, aber mit schöner Regelmäßigkeit versagen sie am Mahlgrad. Für Südafrika und Indien gilt dasselbe, und der Neffa Ifrikia zeigt, daß man auch in Belgien einen an sich wundervollen Tabak zu Tode mahlen kann. Mag das wirklich jemand? Oder kriegen die einfach keine Fluffigkeit und gescheite Feuchte hin?
Wahrscheinlich mögen Leute sowas, und ich bin einfach von der Pöschl-Konsistenz geprägt.